Die Zeit. Und die Wunden.

Die Zeit. Und die Wunden - Mond am Abendhimmel

Zeit heilt Wunden

Die Zeit heilt alle Wunden.

Sagt man. Hört man. Glaubt man.

Bei einigen Wunden scheint das besser zu funktionieren, als bei anderen.

Einige Wunden sind kleiner, nicht so tief, nicht so schlimm und verschwinden tatsächlich mit der Zeit.

Andere sind so groß, so tief, so schlimm, dass die Wunde nur ganz langsam heilt. Und so richtig heilt sie nie. Sie hinterlässt eine dicke Narbe. Mit der man leben muss. An die man sich gewöhnen muss.

Wir sind dort empfindlicher, müssen vorsichtiger sein. Damit die Wunde nicht wieder aufgeht. Sie macht sich immer wieder bemerkbar. Wir können sie spüren. Denn komplett verschwinden wird diese große Wunde nie. Sie ist ein Teil von uns und unserer Geschichte.

Solche tiefen Wunden hinterlässt der Tod.

 

Die Zeit macht die Wunde erträglicher.

Die Zeit hat mir beigebracht mit dieser Wunde zu leben.

Sie zu pflegen.

Mich um sie zu kümmern.

Ihr Zeit zu widmen.

Damit sie heilen kann.

Damit ich heilen kann.

Damit ich mit ihr leben kann. 

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